Nach(t)klänge

Das Konzert wird nur mit einem Saxophon gespielt. Nichts als nur Klang eines einzigen Instrumentes. Grossartig. Die Besonderheit des Programms besteht in der originellen Farbigkeit des Solo Spiels, mit welcher er bereits viele Konzerte erfolgreich gestaltet hat. Die ausgewählte Literatur bezieht sämtliche Stilepochen ein, so finden sich im Repertoire z.B. mehrere arrangierte Bach-Sonaten ebenso wie moderne Stücke oder Improvisationen, welche für diese Besetzung komponiert wurden. Die Palette reicht dabei von üppiger Klangfülle bis zu zarter Melancholie, von meditativer Entspannung bis zu Virtuosität und überraschenden Kontrasten. Eine epoche- und genreübergreifende Programmzusammenstellung sichert den Konzertbesuchern ein interessantes, kurzweiliges und zugleich nachhaltiges Hör-Erlebnis.

Auf der Videoaufnahme ist eine Improvisation für Orgel und Saxophon zu sehen, gespielt in der Klosterkirche St. Lorenz in Schöningen am 25. und 26.03.2014 (Video).

Variants & Invariants - Situationen für einen Saxophonisten

Moderne Musik für Saxophon-Solo. Im Programm stehen Werke von G. Scelsi, L. Berio, A. Hölzsky, H. Tulve, D. Eichmann. Offenbar wenig beeindruckt von gängigen Grenzüberschreitungen, klopft der Herr unkonventionelles Neue Musik-Format auf seine unverbrauchten Untertöne und feinen Ausdrucksmöglichkeiten ab. Und dennoch manifestiert sich eine poetische Grundstimmung, die sich durch die sämtliche Stücke zieht. Dabei legt Bystrov den Schwerpunkt nicht nur auf einer durch Intellektualität geprägte Avantgarde, sondern entwickelt auch eine fröhlich-heitere und gelassene musikalische Atmosphäre, in der er seinen melodischen Einfallsreichtum und seine oft humorvolle, vom Respekt zu den großen Komponisten geprägte Improvisationskunst entfalten kann. Neben raffinierten Interpretationen von der klassischen Moderne präsentiert er auch seine eigenen Stücke: Stark in der Substanz, unverkrampft in der Melodik.

(T)Raum Sequenzen für einen Musiker und Elektronik

Mit seinem neuem Solo-Programm findet Vlady Bystrov den konzentriertesten Ausdruck seiner gegen das absolute Nichts konvergierenden Klangphilosophie. Eine mehrteilige, flexibel kombinierbare Komposition für einen Musiker und Elektronik. Die Öffnung des musikalischen Raumes vollzieht sich auch im archtitektonischen Konzert-Raum, denn zu gewissen Zeiten wird der Solist durch ein 4- bis 5-teiliges Lautsprecherorchester, das um das Publikum herum positioniert ist, erweitert, physikalisch-physisch verstärkt.

In dieser Musik kann man umherwandeln; es wird die vertikale Wahrnehmung eines Ganzen geschaffen, das dazu bestimmt ist, sich niemals in seiner Totalität zu wiederholen, sondern lediglich in seinen Einzelelementen. So werden Wahrnehmungsbrechungen aufgebaut, Interferenzen zwischen den auditiven und visuellen Objekten, durch die der Rhythmus der gesamten Komposition entsteht. Es ist ein Ort um innezuhalten, um darüber nachzudenken, wie der Welt, wie der Zeit zuzuhören sei. Die über Lautsprecher verbreitete Musik wird durch digitale Bearbeitung von Originaltönen und Systeme für digitale Klangsynthese erzeugt. Eine visuelle Komponente in Form einige Kunstvideos im Zusammenarbeit mit einem Videokünstler ist in Vorbereitung.